Stadt Augsburg Doppeltaler 1740
Vorderseite
LIB : S : R : I : CIVIT : AUGUSTA VINDEL :
(Libera Sacri Romani Imperii Civitas Augusta Vindelicorum
= Des Heiligen Römischen Reiches Freie Stadt Augsburg)
= Des Heiligen Römischen Reiches Freie Stadt Augsburg)
In einer Kartusche mittig das ovale Stadtwappen, rot-silbern geteilt, umsteckt mit Palm- und Lorbeerzweigen, bekrönt von einer Mauerkrone. Unten an einem Gewässer links ein Flussgott mit Ruder und Quellurne, rechts zwei Flussgöttinnen mit Quellurnen. Dazwischen im unteren Abschluss der Wappenkartusche drei Hufeisen.
Rückseite
D : G : CAROLUS VI : - ROM : IMP S . AUGUSTUS *
(von Gottes Gnaden Karl VI. Römischer Kaiser allzeit Mehrer des Reiches)
(von Gottes Gnaden Karl VI. Römischer Kaiser allzeit Mehrer des Reiches)
Der schwebende Doppeladler mit Kopfscheinen, bekrönt von der Kaiserkrone, in den Fängen Reichsapfel sowie Zepter und Schwert. Unten in einer Kartusche . 1740 . sowie IT
Lit.: Forster 519, Davenport 1920;
Hier eine der schönsten Münzen der Freien Reichsstadt Augsburg. Genau auf diese Reichsfreiheit wird in der Umschrift ausdrücklich und abweichend von den sonst auf Augsburger Münzen gebräuchlichen Umschriften hingewiesen. Die Stempel schnitt Jonas Thiebaud in damals neu aufgekommen Stil des Rokoko, damals gewissermaßen ‚moderne Kunst‘.
Der 1695 in Genf geborene Jonas Thiébaud war einer der bedeutendsten Medailleure der Schweiz im 18. Jahrhundert, als Schüler von Dassier in Genf hatte er eine hervorragende Ausbildung genossen. 1739 wurde er als Stadtmedailleur nach Augsburg berufen, 1740 erhielt er kostenlos das Bürgerrecht in Augsburg, auch wenn er nur französisch sprach. Von 1740 bis 1770 schuf er alle Münz- und Medaillenstempel der Stadt. Er starb hochgeachtet 1770 in Augsburg. Seine Söhne Jonas und Jean Pierre, ebenfalls Graveure und Stempelschneider, kehrten 1755 nach Neuchâtel zurück.
1740 schnitt er auch den Stempel zu einem ebenfalls seltenen und deshalb teuren Taler, der in ähnlichem Bildprogramm die Flussgötter nun vor der Stadtansicht Augsburgs sowie das Kaiserporträt zeigt:
Lit.: Forster 521, Davenport 1921
© Text: Ernst Stempfle c/o Schwäbischer Münzclub; Wikipedia; Augsburger Stadtlexikon; Fotos Auktionshäuser Westfälische Auktionsgesellschaft, Fa. Künker Osnabrück
Hier eine der schönsten Münzen der Freien Reichsstadt Augsburg. Genau auf diese Reichsfreiheit wird in der Umschrift ausdrücklich und abweichend von den sonst auf Augsburger Münzen gebräuchlichen Umschriften hingewiesen. Die Stempel schnitt Jonas Thiebaud in damals neu aufgekommen Stil des Rokoko, damals gewissermaßen ‚moderne Kunst‘.
Der 1695 in Genf geborene Jonas Thiébaud war einer der bedeutendsten Medailleure der Schweiz im 18. Jahrhundert, als Schüler von Dassier in Genf hatte er eine hervorragende Ausbildung genossen. 1739 wurde er als Stadtmedailleur nach Augsburg berufen, 1740 erhielt er kostenlos das Bürgerrecht in Augsburg, auch wenn er nur französisch sprach. Von 1740 bis 1770 schuf er alle Münz- und Medaillenstempel der Stadt. Er starb hochgeachtet 1770 in Augsburg. Seine Söhne Jonas und Jean Pierre, ebenfalls Graveure und Stempelschneider, kehrten 1755 nach Neuchâtel zurück.
1740 schnitt er auch den Stempel zu einem ebenfalls seltenen und deshalb teuren Taler, der in ähnlichem Bildprogramm die Flussgötter nun vor der Stadtansicht Augsburgs sowie das Kaiserporträt zeigt:
Lit.: Forster 521, Davenport 1921
© Text: Ernst Stempfle c/o Schwäbischer Münzclub; Wikipedia; Augsburger Stadtlexikon; Fotos Auktionshäuser Westfälische Auktionsgesellschaft, Fa. Künker Osnabrück